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Homophobie die Rote Karte zeigen!

- Pressemitteilung vom 14.05.2015 -

Zeig' Homophobie die Rote KarteStart der Fotoaktion „Zeig‘ Homophobie die Rote Karte!“

In Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren bereits viel für die Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern, Transsexuellen und Intersexuellen (kurz LSBTTI) getan, auch wenn eine vollständige rechtliche Gleichstellung noch immer nicht erreicht ist. Viele meinen, mit offen schwulen Bürgermeistern, Außenministern und offen lesbischen Moderatorinnen sei doch alles gut. „Doch das ist keineswegs so“, sagt Roy Rietentidt, Vorstand des LSVD-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V. „Tatsächlich ist die gesellschaftliche Anerkennung nicht-heterosexueller Lebensweisen vielerorts längst noch nicht erreicht. Im Gegenteil: LSBTTI werden aufgrund ihrer sexuellen bzw. geschlechtlichen Vielfalt nachwievor häufig diskriminiert.“ 

Homophobie und Transphobie – also soziale, gegen nicht-heterosexuelle Menschen gerichtete Feindseligkeiten – sind auch heute noch verbreitet, viele LSBTTI müssen in Ihrem Leben nicht nur mit Ignoranz oder sozialer Ausgrenzung umgehen, sondern sind Beschimpfungen, verbalen Angriffen und sogar körperlicher Gewalt ausgesetzt. 

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie und Transphobie am Sonntag (17. Mai) startet der LSVD-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern „Gaymeinsam“ e.V. gemeinsam mit dem Netzwerk gegen Homophobie Mecklenburg-Vorpommern die Fotoaktion „Zeig‘ Homophobie die Rote Karte“. 

„Eigentlich sollte Akzeptanz von LSBTTI längst zur Normalität gehören, doch noch immer wird Homosexualität stigmatisiert“, erklärt Norbert Reinsch, Sprecher des Netzwerkes gegen Homophobie Mecklenburg-Vorpommern. „Wir möchten mit der Fotoaktion darauf aufmerksam machen, dass ein offenes und gleichberechtigtes Leben für homo- und bisexuelle Menschen in unserer Gesellschaft auch heute noch nicht immer möglich ist und ein Zeichen für Akzeptanz setzen.“ 

Personen des öffentlichen Lebens, des Sports, aus der Wirtschaft und der Politik aus Mecklenburg-Vorpommern waren und sind aufgerufen, ein gemeinsames Zeichen für mehr Akzeptanz, Respekt und Solidarität mit LSBTTI zu setzen. Dabei soll eine Sammlung von Fotografien entstehen, die zeigt, dass sich Mecklenburg-Vorpommern und seine Bürgerinnen und Bürger deutlich zu Respekt und gesellschaftlicher Vielfalt bekennen. Bereits vor dem offiziellen Start war die Resonanz groß. Zahlreiche Menschen haben sich bereits an der Aktion beteiligt, darunter Ministerpräsident Erwin Sellering, Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig, Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider, Ministerinnen und Minister der Landesregierung, Landtagsfraktionen und -abgeordnete, Landräte, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Gleichstellungsbeauftragte und Geschäftsführer von Unternehmen. Sie alle zeigen mit Ihrem Foto Gesicht und bekennen Farbe für Vielfalt und Akzeptanz. Die Aktion wird in den nächsten Monaten fortgesetzt. Die Organisatoren wünschen sich, dass noch zahlreiche weitere Fotos hinzukommen. 

Internationaler Tag gegen Homophobie und Transphobie

Seit 2005 wird der Internationale Tag gegen Homophobie und Transphobie jährlich am 17. Mai begangen. Ziel der weltweit durchgeführten Aktion ist es, Respekt gegenüber Lesben und Schwulen einzufordern und auf vorhandene Ausgrenzung aufmerksam zu machen. Das Datum wurde als Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt. An diesem Tag strich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel. Zugleich ergeben sich zufällige Parallelen zwischen dem Datum 17.5. und dem ehemaligen Paragraphen 175 des deutschen Strafgesetzbuches, welcher Homosexualität in der Bundesrepublik Deutschland unter Strafe stellte und erst 1994 gestrichen wurde. 

Aufklärung und Luftballons für Akzeptanz und Respekt

Anlässlich des diesjährigen Internationalen Tages gegen Homophobie und Transphobie am Sonntag, den 17. Mai 2015 finden auch in Mecklenburg-Vorpommern Veranstaltungen statt. 

Stralsund und Schwerin

Wie in vielen Städten auf der Welt versammeln sich in Stralsund und Schwerin Lesben, Schwule, deren Freunde, Kollegen. Eltern und Geschwister zu einem so genannten „RainbowFlash“ und setzen ein auffälliges Zeichen gegen Homophobie. Mit einer persönlichen Botschaft lassen sie bunte Luftballons in den Himmel steigen. 

Schwerin: 17.05.2015 - 15 Uhr - Südufer Pfaffenteich

Stralsund: 17.05.2015 - 18.30 Uhr - Alter Markt

Rostock

Auf dem Vorplatz des Warnemünder Leuchtturms stellen am Sonntag (17. Mai) zwischen 15 und 18 Uhr die Vereine rat+tat e.V., das Centrum für sexuelle Gesundheit e.V. und der CSD Rostock e.V. sich und ihre Arbeit vor. Den Höhepunkt bilden eine gemeinsame Kundgebung und Ballonaktion. 

Rostock: 17.05.2015 - 15 bis 18 Uhr - Vorplatz des Warnemünder Leuchtturms / am „Teepott“


Schwerin setzt Zeichen gegen Homophobie

- Pressemitteilung vom 28.04.2015 -

Auf Antrag der Fraktionen von CDU, Linke, SPD und Bündnis 90 / Die Grünen sowie der Einzelstadtvertreterin Anita Gröger (ASK) hat die Schweriner Stadtvertretung am Montag den Beitritt der Landeshauptstadt zum Netzwerk gegen Homophobie Mecklenburg-Vorpommern beschlossen. Der interfraktionelle Antrag wurde mit nur zwei Gegenstimmen der AfD-Stadtvertreter und zwei Enthaltungen angenommen.

Hierzu erklärt Norbert Reinsch, ehrenamtlicher Sprecher des Netzwerkes: „Mit ihrem Beitritt zum Netzwerk gegen Homophobie bekräftigt die Landeshauptstadt Schwerin einmal mehr ihr Bekenntnis zu Akzeptanz und Respekt. Als gebürtiger Schweriner freue ich mich dabei besonders über die breite Zustimmung über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg.“

Auch wenn in Deutschland in den vergangenen Jahren sich bereits viel für die Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern, Transsexuellen und Intersexuellen (kurz LSBTTI) getan hat, ist die gesellschaftliche Anerkennung nicht-heterosexueller Lebens¬wei¬sen vielerorts aber längst noch nicht erreicht. Im Gegenteil: LSBTTI werden aufgrund ihrer sexuellen Orientierung bzw. geschlechtlichen Identität nachwievor häufig diskriminiert.

Homophobie und Transphobie – soziale, gegen nicht-heterosexuelle Menschen gerichtete Feindseligkeiten – sind auch heute noch verbreitet, viele LSBTTI müssen in Ihrem Leben nicht nur mit Ignoranz oder sozialer Ausgrenzung umgehen, sondern sind Beschimpfungen, verbalen Angriffen und sogar körperlicher Gewalt ausgesetzt.

„Homophobie ist – genau wie Rassismus – ein gesamtgesellschaftliches Problem. Die Mit-glieder des Netzwerkes wollen aktiv werden und Homophobie nicht tatenlos hinnehmen“, so Reinsch weiter.

Schwerin ist die erste Kommune in Mecklenburg-Vorpommern, die dem landesweiten Netzwerk offiziell beitreten will. „Wir hoffen, dass alle Landkreise und kreisfreien Städte in Mecklenburg-Vorpommern folgen werden“, erklärt Roy Rietentidt, Vorstand des LSVD-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern „Gaymeinsam“ e.V. Hierzu sollen in den kommenden Wochen Gespräche geführt werden.

Im Netzwerk gegen Homophobie haben sich gesellschaftliche Organisationen und Institutionen aus den Bereichen Politik, Verwaltung, Kultur, Sport und Wissenschaft zusammengeschlossen, um der verbreiteten Homosexuellenfeindlichkeit gemeinsam entgegentreten zu können. Ziel des Netzwerkes ist es, gemeinsam jeglicher Form von Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität entgegenzutreten und ein Zeichen zu setzen für Anerkennung und Respekt gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans-sexuellen, Transgendern und Intersexuellen. 


Gründung des Netzwerkes gegen Homophobie Mecklenburg-Vorpommern

- Pressemitteilung vom 30.05.2012 -

Am 30.05.2012 fand im Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales die konstituierende Sitzung des „Netzwerkes gegen Homophobie Mecklenburg-Vorpommern“ statt. Vorbereitet und durchgeführt wurde diese Veranstaltung durch den LSVD-Landesverband der Lesben und Schwulen in MV Gaymeinsam e.V. in Kooperation mit dem Sozialministerium MV. Anwesend waren Vertreter des Bildungs- und Sozialministerium, Polizeipräsidium Rostock und Neubrandenburg, AOK, Lobby e.V., Vertreter der Landkreise Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim, die Fraktionen DIE LINKE und Bündnis 90 / Die Grünen im Landtag MV, FDP-Landesverband MV, der Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung, CSD Schwerin und CSD Rostock e.V., AIDS-Hilfe Westmecklenburg sowie die lesbisch-schwulen Vereine in Mecklenburg-Vorpommern. Maik Exner-Lamnek vom Verein lesbischer und schwuler Polizeibediensteter in Mecklenburg-Vorpommern (VelsPol-MV) gab einen kurzen Einblick in die Ist-Situation von Übergriffen gegen Lesben, Schwulen und Transgendern in Mecklenburg-Vorpommern. Andy Szabo vom CSD Rostock e.V. stellte eine Homophobie-Kampagne vor, die seid März erfolgreich in Rostock angelaufen und nunmehr landesweit zu sehen ist. Nach einer anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass Übergriffe auf Lesben, Schwulen und Transgendern (Homophobie) nach wie vor noch in weiten Teilen unserer Gesellschaft vorhanden sind. Deshalb wurde von allen Anwesenden die Schaffung eines Netzwerkes begrüßt und beschlossen. Als Moderator und Ansprechpartner für das „Netzwerk gegen Homophobie Mecklenburg-Vorpommern“ wurde Maik Exner-Lamnek benannt.

Auf folgende Abschlusserklärung einigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

- Gründungserklärung des „Netzwerkes gegen Homophobie Mecklenburg-Vorpommern“ -

Homophobie ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Sie zu bekämpfen, ist die Pflicht der ganzen Gesellschaft. Die Unterzeichner dieses Aufrufes sind sich einig, dass Homophobie nicht tatenlos hingenommen werden darf. Wir wollen der verbreiteten Homosexuellenfeindlichkeit gemeinsam entgegentreten. Deswegen haben wir uns im „Netzwerk gegen Homophobie Mecklenburg-Vorpommern“ zusammengeschlossen.

Homophobie geht uns alle an. Denn Homophobie ist ein Angriff auf die Grundwerte unserer Gesellschaft. Es darf kein Mensch aufgrund seiner sexuellen Identität, aufgrund des Geschlechts, der Abstammung, der Sprache, der Behinderung, der Heimat und der Herkunft, des Glaubens und der religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt werden. Bei der Freiheit des Einzelnen und dem Recht auf sexuelle Selbstbestimmung dürfen in einer demokratischen Gesellschaft keine Abstriche gemacht werden.

Wir, die Unterzeichner dieses Aufrufes, verpflichten uns, im Alltag jeglicher Form von Diskriminierung entgegenzutreten. Wir engagieren uns für Anerkennung und Respekt gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern. Unser Ziel ist ein breites gesellschaftliches Bündnis gegen Homophobie, das Hass und Intoleranz offensiv entgegentritt und die Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Lebensweisen fördert.

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